Ankerland e.V.
Ankerland setzt sich seit 2008 intensiv für die Unterstützung und Heilung schwer traumatisierter Kinder, Jugendlicher und junger unbegleiteter Geflüchteter ein. Das Trauma-Therapiezentrum basiert auf einem ganzheitlichen und innovativen Konzept, das gesprächsorientierte, körpertherapeutische und kreative Therapieformen umfasst. Hierher kommen Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre, die durch Gewalt, Missbrauch, emotionale Vernachlässigung oder Krieg Traumata erlitten und daraus Folgeschäden entwickelt haben, sogenannte Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Viele können nicht schlafen, leiden unter Albträumen und Ängsten, Flashbacks und Panikattacken, sind unkonzentriert und schnell übererregt. Der Leidensdruck dieser Kinder ist riesig, ihren Alltag können sie nur schwer bewältigen.
Das Ankerland Traumatherapiezentrum ist die bundesweit erste integrative, tagesklinikähnliche und intensiv-therapeutische Einrichtung, die traumatisierte Kinder intensiv und so lange wie nötig behandelt, oft über Jahre. Und dies kostenfrei. Ein 20-köpfiges multiprofessionelles Team bietet eine bedarfsorientierte, intensiv-therapeutische Betreuung an. Die Kinder und Jugendlichen kommen in der Regel einen Tag pro Woche für mehrere Stunden in das Therapiezentrum. Dieses einzigartige Konzept ermöglicht es, den Betroffenen einen sicheren Wohlfühlort zu bieten, der sich bewusst von der Sterilität großer Krankenhäuser abhebt.
Die Therapie zielt darauf, die Symptome der PTBS sowie anderer Traumafolgestörungen zu verringern. Die Kinder und Jugendlichen lernen, wieder Vertrauen zu ihren Mitmenschen zu fassen und ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken, was ihnen hilft, sich besser in ihre Umwelt zu integrieren: Damit aus traumatisierten Kindern wieder Kinder mit Träumen werden.
Wie sinnstiftend die Arbeit von Ankerland ist, zeigt ein Beispiel aus der Praxis: Ein Patient kam als junger Geflüchteter aus Somalia mit schwerer PTBS in die Therapie. Die erfolgreiche Behandlung unterstützte eine engagierte Kollegin auf ehrenamtlicher Basis (eine von 13 Ehrenamtler:innen) durch seine gesamte Schul- und Lehrzeit hinweg. 2023 wurde diesem vorbildlich integrierten jungen Mann die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen.